Was für ein toller Fang: Bestimmt 12 cm groß war der Krebs, den Gero beim Keschern aus dem Meitzer Kiessee geholt hatte. Die
Kids und Teens der Naturschutzjugend durften hier unter Aufsicht des Vorsitzenden des Angelvereins Neustadt, Holger Machulla und des Fischereibiologen Dr. Thomas Klefoth ausnahmsweise nach
Wassertieren suchen.
Sie identifizierten den Krebs sofort als Amerikanischen Flusskrebs. Dr. Klefoth erläuterte anschaulich die Problematik eingeschleppter, nicht heimischer Tiere in Gewässern: So hätte sich neben dem Amerikanischen Flusskrebs (Kamberkrebs) in dem Kiessee bei Meitze auch der Marmorkrebs aus Florida stark ausgebreitet. Die Weibchen dieser Krebsart können Nachkommen aus unbefruchteten Eiern entstehen lassen. Bei den Marmorkrebsen, die im Meitzer Kiessee leben, handelt es sich wahrscheinlich um Nachfahren nur eines einzigen, aus einem Aquarium entlassenen Krebses. Beide Arten sind Überträger der Krebspest, einer Pilzerkrankung, die sie selbst nicht gefährdet. Jedoch stecken sie die heimischen Krebsarten an, für die diese Erkrankung tödlich verläuft und damit deren Bestand komplett auslöscht.
Allseits positive Resonanz fanden auch die umfangreichen Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung des Gewässers durch den
Angelverein. Der Kiesabbau hatte einen 24 m tiefen See mit steilen Wänden, ähnlich einer Badewanne, hinterlassen. Durch umfangreiche Baggerarbeiten wurden nun Flachwasserzonen und unregelmäßiger
Uferlinien hergestellt.Zusätzlich eingebrachte Gehölzbündel bieten Jungfischen und anderen Wasserlebewesen Verstecke und Kleinlebensräume.
Sowohl die Maßnahmen des Angelvereins am Gewässer, als auch die Aktivitäten der Naturschutzjugendgruppe einem ihrer Aktionstage fanden Interesse bei Bürgermeister Helge Zychlinski und der Umweltbeauftragten Ursula Schwertmann. Sie besuchten diese Veranstaltung um sich von beidem ein Bild zu machen.
Text: Axel Neuenschwander
Fotos: NAJUs beim Keschern, Beate Butsch
Kamberkrebs, Beate Butsch