“Hallo–hallo-hallo“ riefen die mit einer Augenbinde am Sehen gehinderten Kids. Sogleich drehten sie sich nach jedem geantworteten „Hier“ um. Spielerisch erlernten sie in der Rolle von Fledermaus und Insekt, wie Fledermäuse mit Hilfe der Echoortung auch bei völliger Dunkelheit die Beute finden und Hindernissen ausweichen können. Anlässlich der „Internationalen Fledermausnacht“ trafen sich die NAJU-Kids, die NAJU-Teens und auch einige Eltern zu einer abendlichen Exkursion.
Zuvor hatte Dr. Irene Jacks-Sterrenberg, NABU-Fledermausbotschafterin, in einem einleitenden Vortrag ausführlich und sehr anschaulich über Vorkommen und Lebensweise von Fledermäusen informiert. Die 34 Teilnehmer waren fasziniert und ihre Fragen wurden sogleich beantwortet. Bedenklich wurde der extreme Rückgang der Fledermäuse auf nur noch 10% der Bestände der 1950er Jahre aufgenommen. Um einem weiteren Rückgang entgegenzuwirken, müssten einerseits Lebensbedingungen für Insekten verbessert werden. Die massive Vergiftung vor allem von Insekten durch Spritzmittel müsse eingedämmt werden und natürliche Vegetationsstrukturen in größerem Umfang auch über den Winter erhalten werden. Durch die Gestaltung mit heimischen Wildpflanzen und ökologisch unbedenklichen Materialien kann jeder schon in seinem Garten einen wertvollen Beitrag leisten. Und andererseits müssen Lebensräume mit Fledermaus-Quartieren geschützt und neu geschaffen werden, erläuterte Jacks-Sterrenberg.
Mit Einbruch der Dunkelheit wurden dann die hochfrequenten Fledermausrufe am Ortsriedeteich mit Fledermausdetektoren hörbar gemacht. Gebannt schauten die Teilnehmer den großen hoch über den Bäumen fliegenden Abendseglern und den kleineren nah über dem Wasser jagenden Wasser- und Zwergfledermäusen nach.
Text: Axel Neuenschwander
Foto: Beate Butsch