“Die Bewahrung der Schöpfung – dieser christliche Auftrag war einem Brautpaar ein besonderes Anliegen. Daher bat es, die Kollekte seines Traugottesdienstes für ein Insektenhotel zu verwenden“
erklärte Pastor Brodermanns in seiner Begrüßung vor der Kirche in Mellendorf. In einem Kooperationsprojekt mit der Naturschutzjugend Wedemark wurde diese Idee aufgegriffen und zusammen mit
weiteren insektenfördernden Elementen umgesetzt.
„Brutplätze für Insekten zu bauen ist hilfreich. Aber genauso lebensnotwendig ist Nahrung, also die Anlage von Flächen mit blühenden Wildpflanzen. Außerdem sind Pflanzenstängel und Strukturen
wichtig, die den Insekten Baumaterial und Unterschlupf während des Winters bieten“, erläuterte die Betreuerin der NAJU-Gruppe, Beate Butsch. Sie warb dafür, wenig genutzte Rasenflächen nur noch
ein- bis maximal dreimal jährlich zu mähen und auf keinen Fall zu düngen. Auch Lücken in der Vegetation sind wertvoll, denn viele Wildbienenarten legen ihre Brutröhren im Boden an. Also einfach
mal was wachsen lassen oder tolerieren und zum Beispiel Stängel von Stauden im Herbst als Überwinterungsstruktur für Insekten stehen lassen.
Die aufwendige Planung und handwerkliche Vorbereitung der Bauelemente für das Insektenhotel hatte Alfred Raffius aus dem NAJU-Betreuerteam übernommen. So gelang es der NAJU-Gruppe mit viel Einsatz und Freude, innerhalb kurzer Zeit die Nisthilfe fertigzustellen. Daneben entstand eine Lehmpfütze.
Einige alte Eichenweidepfähle wurden mit Bohrlöchern versehen und ergänzend als wertvolle Totholzstrukturen aufgestellt „Von wegen Totholz“, sagte Enno, „es sind doch lebendige Pfähle mit all den
Insekten, die darin leben können“.
Zusammen mit einem Blühstreifen, den die Männergruppe der Kirchengemeinde unterstützt durch das Kirchenvorstandsmitglied Dorothee Tauber bereits angelegt hatte, entstand so ein Angebot, das die
verschiedenen Ansprüche von Wildbienen an ihren Lebensraum berücksichtigt.
Zur Freude aller Beteiligten wurde das Insektenhotel noch bevor alles aufgeräumt war schon von zwei kleinen Wildbienen angeflogen.
Text: Axel Neuenschwander
Fotos: Beate Butsch