In der Wedemark haben wir etliche Gebiete in denen sich die Amphibien nach dem Winter auf dem Weg zu Ihren Laichgewässern machen. Sie wandern bei Dunkelheit sobald die Temperaturen abends etwa
10°C erreichen und besonders, wenn es dann noch zusätzlich regnet oder nieselt. Wenn es wieder kälter wird, macht das den Tieren nichts, sie verkriechen sich einfach wieder unter dem Laub und
warten auf wärme Temperaturen. So kommt es, dass die Zeit der Amphibienwanderung, wenn sie früh beginnt, sich auch schon einmal über 8 Wochen ziehen kann. Da wir dieses Jahr bisher einen sehr
milden Winter hatten, rechnen wir auch damit, dass die Wanderung bald beginnt.
Im Gebiet der Gemeinde Wedemark haben wir die größte Wanderung an der Hermann-Löns-Straße in Höhe des Lönssees. Hier stellt der NABU jedes Jahr einen etwa 600 m langen Fangzaun auf. In den
letzten Jahren hatten wir in der letzten Februarwoche den Fangzaun aufgestellt, aber dieses Jahr werden wir das, in Abstimmung mit der Gemeinde, wohl schon in der kommenden Woche machen.
Der Bauhof wird dann zusätzlich an diesem Streckenbereich Warnschilder und Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder aufstellen. Sobald der Zaun steht, wird er regelmäßig abends und morgens von
Freiwilligen des NABU Wedemark abgesucht. Wir bitten daher die Autofahrer, sich an die ausgewiesenen Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten, denn wir müssen in der Dunkelheit mehrmals die Straße
überqueren.
Die eingesammelten Tiere werden über die Straße gebracht und können von dort ihren Weg zum Lösses fortsetzen. In den vergangenen 3 Jahren haben wir die Zahlen genau dokumentiert und so konnten
unsere Helferinnen und Helfer jedes Jahr weit über 1000 Erdkröten, zahlreiche Frösche und auch Molche sicher über die Straße bringen. Besonders froh waren wir, wenn wir dann auch noch einen der
besonders seltenen Kammmolche retten konnten.
Sollten Tiere auf der Straße gesichtet werden, dann sollten Autofahrer sie - natürlich nur, wenn es die Verkehrssituation erlaubt - langsam umkurven. Werden sie mittig und schnell
überfahren, so kann der unter dem Auto herrschende Unterdruck den Tieren die Lungen zerreißen.
Weitere bekannte Wandergebiete, jedoch mit viel geringeren Zahlen sind an der Straße zwischen Meitze und Hellendorf und auch an der Straße zwischen Abbensen und Negenborn in Höhe der Kiesgruben
der Firma P. Hier werden keine Zäune aufgestellt, weil die Zahlen sehr klein sind oder, wie bei Negenborn, die Verkehrssituation für die Sammler viel zu gefährlich ist.
Der NABU möchte auf diesem Weg auch gerne Familien mit Kindern anbieten, an den Sammelaktionen mitzumachen. Hier bietet sich in der Regel ein Samstag- oder Sonntagmorgen an.
Die Sammelaktion wird am Mittwoch, den 19.02.2020 abends beginnen.
Wer mitmachen möchte melde sich bitte bei Detlef Schwertmann unter kroeten(at)nabu-wedemark.de.
Text: Detlef Schwertmann