Ziel der Naturschutzjugend im Juli war ein alter Buchenwald. Ein guter Ort, um sich mit Artenvielfalt, Waldökologie und Klimafragen zu beschäftigen.
An der Forscherstation waren die NAJUs zur Feldarbeit aufgerufen: Welche Kleintiere sind zu finden? An vermoderndem Holz fanden die Kids vier Schneckenarten, darunter winzige Glanz- und
Diskusschnecken, aber auch einen richtig großen Tigerschnegel. Schwieriger zu bestimmen waren Insektenlarven, etwa von Schnellkäfern („Drahtwürmer“). Asseln und Regenwürmer waren am häufigsten.
Paul erwischte einen flinken Laufkäfer, Marko gelang die Entdeckung eines nur 2 mm großen Moosskorpions.
Dieser Winzling und andere konnten durch ein Binokular genau betrachtet werden. Auch Bestimmungsbücher standen den kleinen Forschern zur Verfügung. Was wäre, wenn das jedes Jahr auf den
Waldboden fallende Laub nicht zersetzt würde? Durch diese Frage erkannten auch die Jüngeren, dass die vielen, kleinen Zersetzer für den Wald sehr wichtig sind, obwohl man bei Waldtieren meistens
zuerst an Wildschweine oder Hirsche denkt.
Die Teens befassten sich intensiv mit Fragen zu Wald als Klimaschützer, Kühlwirkung, Verdunstung und CO2-Speicher. Auch der umgekehrte Effekt, wie Wälder und Bäume, besonders die Buche, wohl mit
den Folgen des Klimawandels zurechtkommen, wurde diskutiert. Jakob stellte am Schluss fest: „Aber die beste CO2-Senke sind Moore!“
An der Spechtstation konnten die Kinder nicht nur anhand von echten präparierten Spechten verschiedene Arten - Schwarzspecht, Grünspecht, Grauspecht und Buntspecht - genau betrachten und
unterscheiden lernen. Verschiedene Mitmachangebote wurden begeistert angenommen. So waren in einer Holzbohle Löcher in Größe der Bruthöhlen ausgesägt und diesen mussten die Spechtarten zugeordnet
werden. Es wurde auch überlegt, welche Vogelarten für die verlassenen Höhlen als „Nachmieter“ in Frage kommen. An einem Modell konnten die NAJUs selbst ausprobieren, wie die Zunge des Spechtes im
Holz nach Insekten sucht und sehen wie lang sie ist. Beim Grünspecht misst sie bis zu 11 cm. Auch die Anatomie von Kopf und Stützschwanz ist an die Lebensweise der Tiere perfekt angepasst.
Naturinteressierte Kinder und Jugendliche oder an der Mitwirkung im Betreuerteam Interessierte können sich gerne über jugendarbeit@nabu-wedemark.de melden.
Text: Axel Neuenschwander, Susanne Brockmann
Fotos: Spechte und kleine Forschergruppe von Beate Butsch, Gruppenbild von Silvia Wehrspann