NAJU-Wedemark Aktionstag: Den Spechten auf der Spur

NAJU 2021-07-03_Buchenwald Jürsequelle_DSC_7126NAJU-Gruppe am Ende des Aktionstages im Buchenwald_ws.jpg

Ziel der Naturschutzjugend im Juli war ein alter Buchenwald. Ein guter Ort, um sich mit Artenvielfalt, Waldökologie und Klimafragen zu beschäftigen.
An der Forscherstation waren die NAJUs zur Feldarbeit aufgerufen: Welche Kleintiere sind zu finden? An vermoderndem Holz fanden die Kids vier Schneckenarten, darunter winzige Glanz- und Diskusschnecken, aber auch einen richtig großen Tigerschnegel. Schwieriger zu bestimmen waren Insektenlarven, etwa von Schnellkäfern („Drahtwürmer“). Asseln und Regenwürmer waren am häufigsten. Paul erwischte einen flinken Laufkäfer, Marko gelang die Entdeckung eines nur 2 mm großen Moosskorpions.

NAJU 2021-07-03_Buchenwald Jürsequelle_DSC_7089_F+Z_Forscher konzentriert bei der Arbeit_ws.jpg
Forscher*innen konzentriert bei der Arbeit; Foto: B.Butsch

Dieser Winzling und andere konnten durch ein Binokular genau betrachtet werden. Auch Bestimmungsbücher standen den kleinen Forschern zur Verfügung.  Was wäre, wenn das jedes Jahr auf den Waldboden fallende Laub nicht zersetzt würde? Durch diese Frage erkannten auch die Jüngeren, dass die vielen, kleinen Zersetzer für den Wald sehr wichtig sind, obwohl man bei Waldtieren meistens zuerst an Wildschweine oder Hirsche denkt.

Die Teens befassten sich intensiv mit Fragen zu Wald als Klimaschützer, Kühlwirkung, Verdunstung und CO2-Speicher. Auch der umgekehrte Effekt, wie Wälder und Bäume, besonders die Buche, wohl mit den Folgen des Klimawandels zurechtkommen, wurde diskutiert. Jakob stellte am Schluss fest: „Aber die beste CO2-Senke sind Moore!“

NAJU 2021-07-03_Buchenwald Jürsequelle_DSC_7072Präparate an der Spechtstation_ws.jpg
Buchenwald Jürsequelle, Präparate an der Spechtstation; Foto: B.Butsch.jpg

An der Spechtstation konnten die Kinder nicht nur anhand von echten präparierten Spechten verschiedene Arten - Schwarzspecht, Grünspecht, Grauspecht und Buntspecht - genau betrachten und unterscheiden lernen. Verschiedene Mitmachangebote wurden begeistert angenommen. So waren in einer Holzbohle Löcher in Größe der Bruthöhlen ausgesägt und diesen mussten die Spechtarten zugeordnet werden. Es wurde auch überlegt, welche Vogelarten für die verlassenen Höhlen als „Nachmieter“ in Frage kommen. An einem Modell konnten die NAJUs selbst ausprobieren, wie die Zunge des Spechtes im Holz nach Insekten sucht und sehen wie lang sie ist. Beim Grünspecht misst sie bis zu 11 cm. Auch die Anatomie von Kopf und Stützschwanz ist an die Lebensweise der Tiere perfekt angepasst.

Naturinteressierte Kinder und Jugendliche oder an der Mitwirkung im Betreuerteam Interessierte können sich gerne über jugendarbeit@nabu-wedemark.de melden.

Text:     Axel Neuenschwander, Susanne Brockmann 
Fotos:  Spechte und kleine Forschergruppe von Beate Butsch, Gruppenbild von Silvia Wehrspann