Der Schutz unserer Moore spielt eine bedeutende Rolle im Kampf gegen die Erderwärmung. 30% des erdgebundenen Kohlenstoffs werden in den Feuchtgebieten gespeichert – obwohl sie gerade einmal 3% der globalen Landfläche bedecken.
Der NABU Wedemark lädt deswegen immer wieder dazu ein, sich auf geführten Wanderungen
über diese einzigartige Art der Landschaft zu informieren oder wie heute: beim Entkusseln mitzumachen.
Dabei werden Gehölze wie Birken, Kiefern oder Buchen aus dem Moor entfernt. Sie erhöhen die Verdunstung und beschleunigen so das Austrocknen des Torfbodens deutlich. Jetzt im Herbst kann man die
jungen Triebe noch gut an den Blättern erkennen.
Bei Sonnenschein und angenehmen 11 Grad kommen an diesem Samstagvormittag acht Erwachsene
zusammen, auch ein Vater mit Kind ist dabei.
Gut gelaunt geht es Richtung Otternhagener Moor und dort über die Holzstege direkt ins hohe Pfeifengras. Die Spaziergänger haben hier keinen Zutritt mehr, Tiere und Pflanzen sollen
möglichst ungestört leben können.
Wir erfahren, dass Hochmoore wie dieses nur durch nährstoffarmes Regenwasser gespeist werden, nicht vom Grundwasser. Durch seine Torfbildung wächst das Moor in die Höhe.
Bäume gibt es hier in jeder Größe und so finden auch kleine Helfer schnell ihren
Einsatzbereich. Die Bäume sind als Sämling oder kleine Pflanze noch recht leicht samt Wurzel aus der Erde ziehen. Je früher sie entfernt werden, desto besser.
Den großen Exemplaren wird man in späteren Aktionen mit Kettensäge zu Leibe rücken.
Nicht ins Moor gehört auch die Kulturheidelbeere, die wir zum Glück nur vereinzelt vorfinden. Sie sind derzeit an den rötlich bis violett gefärbten Blätter gut zu erkennen.
Mittags machen wir auf den Holzbänken des
Moorerlebnispfads eine wohlverdiente Pause und lassen den Blick schweifen. Kurz lässt sich ein Reh blicken, ein Tagpfauenauge flattert vorbei.
Und schließlich zieht über uns eine Formation Blässgänse hinweg – gut zu erkennen an dem hohen jodelnden Ruf.
In dieser Runde findet man Antworten auf nahezu alle
Fragen rund ums Thema Natur und garantiert interessierte Zuhörer.
Nach einer kurzen zweiten Schicht läuft die Aktion langsam aus und einer nach dem anderen verabschiedet sich. Die gemeinsame und wichtige Aktion an der frischen Luft hat allen gut getan.
Wer beim nächsten Mal dabei sein will, ist herzlich willkommen. Die Entkusselungsaktionen werden in der Tageszeitung bekannt gegeben und sind im Internet zu finden unter https://www.nabu-wedemark.net/termine bzw. www.mooriz.de.
Text: Julia
Hüting
Foto: Detlef Schwertmann