„BAUM FÄLLT!“ Das riefen die Schülerinnen und Schüler des GM einmal mehr während der Moor-Aktionswoche in der letzten Schulwoche des ersten Halbjahres. Insgesamt machten sich elf Gruppen aller
Altersklassen mit ihren KlassenlehrerInnen auf den Weg in das Moor bei Resse, um unter fachkundiger Leitung der ehrenamtlichen Helfer des NABU um Detlef Schwertmann und des Hegerings Wedemark um
Folke Hein die Moorflächen zu entkusseln.
Doch warum fällen wir eigentlich die Bäume im Moor? Martha und Paulina aus der 5E klären auf:
Gestern waren wir im Moor. Mit dem Bus 698 sind wir nach Resse gefahren. Als wir ankamen, sind wir ungefähr zwei Kilometer von der Bushaltestelle bis zum Moor gelaufen. Der Förster und Leute
vom Nabu haben uns hingeführt zum Entkusseln. Entkusseln ist, wenn man Bäume und Pflanzen aus dem Moor rausreißt. Das macht man, weil die Bäume und Pflanzen das Wasser aus dem Moor rausziehen.
Das Moor ist der größte CO2-Speicher, deswegen darf nicht das Wasser rausgezogen werden, denn dann kann das Moor kein CO2 mehr aufnehmen.
Der Förster hatte am Tag zuvor schon ein paar Bäume gefällt. Die Klasse 8D und unsere Klasse haben die Baumstämme auf einen Haufen gebracht. Unsere Klassenlehrer waren ebenfalls dabei. Wir
durften sogar selbst die Kiefern fällen. Man kann bestimmen, in welche Richtung der Baum fällt. Dazu muss man in der gewünschten Richtung einen Schnitt reinsägen und dann ca. 2cm darüber auf der
gegenüberliegenden Seite weitersägen. So wird der Baum in diese Richtung knallen. Der Förster erklärte uns bestimmte Pflanzen, die auf dem Moor wachsen. Als wir unsere Arbeit geschafft hatten,
mussten wir wieder den zwei Kilometer langen Fußmarsch bis zum Bus wandern, diesmal war es die Nummer 695.
Leider hatten wir keine fleischfressende Pflanze gesehen.
Das war unser Erlebnistag.
Was kaum jemand weiß: Moore sind die effektivsten Kohlenstoffspeicher aller Landlebensräume und völlig unterschätzte Klimaschützer. Viele deutsche Moore wurden allerdings trockengelegt, um darauf
Landwirtschaft zu betreiben. Mit katastrophalen Folgen für die Umwelt: Dadurch werden riesige Mengen klimaschädlicher Treibhausgase freigesetzt.
Darum schützen wir das Moor, indem wir die Wiedervernässung fördern und Bäume entfernen. Dass das durchaus Spaß machen kann, belegen Sean aus der 5F sowie Moritz und Noah aus der 5E mit ihren
Berichten
Moor Ausflug
Wir sind mit dem Bus von Mellendorf nach Resse gefahren. Als wir angekommen sind, sind alle mit zwei Personen vom NABU-Team einen Teil vom Moorerlebnispfad gegangen. Aber kurz danach sind wir
zu einem Mann namens Markus gegangen und er hat uns Dinge über übers Moor erzählt und was wir zu tun haben. Also ich und meine Gruppe haben mit Linus, seinem Vater und Lisbeths Mutter eine recht
große Kette gebildet, wo wir dann zerkleinerte Äste und Stämme von einem zum anderen weitergereicht haben.
Danach wurde eine kleine Pause gemacht, wo fast jeder etwas gegessen und getrunken hat. Für mich wurde auch noch ein Geburtstagslied gesungen. Danach sind fast alle aus der 5F in den Wald
gegangen und haben geguckt, ob man einen Baum fällen muss. Man musste zwei Bäume fällen, aber mehr nicht. Etwas später wurden wir in Gruppen eingeteilt, die Siebtklässler haben Holz gestapelt und
wir haben im Wald Bäume gefällt. Joshua und Daniel haben einen ca. 10m Baum gefällt. Wir mussten aber bald auch wieder aufhören. Als letztes wurde uns von Detlef ein Vortrag über das
Otternhagener Moor erzählt.
Von Sean, 5F
Besuch im Moor
Gestern, am 27. Januar, waren wir im Resser Moor. Zuerst versammelten wir uns in der Klasse, um uns einen Bericht anzugucken. In dem Bericht ging es darum, wie wichtig das Moor ist und wie
man es behandelt. Dann gingen wir an die Bushaltestelle mit zwei anderen Klassen, die auch das Moor retten wollten. Als der Bus dann kam, stiegen wir ein. Es war sehr laut. Auf einmal wurde die
Schranke abgesperrt und der Bus musste warten. Nach ca. zehn Minuten ist die Schranke hochgegangen und wir konnten unbeschwert weiterfahren. In Resse angekommen, mussten wir noch ein gutes Stück
laufen. Nach ca. 30 Minuten waren wir angekommen und zogen uns Gummistiefel an. Als nächstes gingen wir mit den anderen Klassen in den Wald. Dann bemerkten wir, dass es immer matschiger wurde und
plötzlich war das Moor vor uns, und wir sahen einen Mann mit einer Motorsäge, er war der Förster des Moores. Wir hingen unsere Rucksäcke an einen Baum. Der Förster rief uns zusammen, um uns zu
sagen, was wir machen sollten.
Das erste war, dass wir die gesägten Baumstämme wegräumen sollten. Es war anstrengend, aber es hat sich gelohnt. Wir aßen kurz unser Frühstück.
Punkt zwei war, selber Bäume abzusägen. Es war megaschön, die Bäume abzusägen. Man konnte immer schreien „Baum fällt“. Als unsere Gruppe sehr viele Bäume gefällte hatte, haben wir eine Pause
gemacht. In der Pause sind wir auf einem Baumstamm über das Moor gegangen. Wir haben auch Puffer entdeckt, auf die wir springen konnten. Am Ende hat der Förster Pflanzen hochgehalten, und wir
mussten sagen, welche das waren.
Der Weg zurück war anstrengend, besonders mit Gummistiefeln. Die Busfahrt war wieder laut, aber fühlte sich kurz an. Dann sind wir ausgestiegen.
Von Moritz und Noah, 5E
Moore sind geheimnisvoll und so manch schaurig, gruselige Geschichte rankt sich um sie. Doch es sind vor allem effektive Kohlenstoffspeicher. Weltweit ist nur eine Fläche von drei Prozent von
Moorflächen bedeckt. Diese Fläche speichert aber mehr CO2 als alle Wälder der Erde zusammen. Werden Moore jedoch trockengelegt, so emittieren sie pro Hektar 20-25 Tonnen CO2 pro Jahr. Darum
leisten wir auch weiterhin unseren Beitrag für intakte Moore und unterstützen den NABU und den Hegering Wedemark beim Schutz der Moore und somit auch unserem Klima.
Vielen Dank an alle Helferinnen und Helfer, vor allem die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, die sich für den Umwelt- und Naturschutz in ihrer Freizeit einsetzen und damit dazu beitragen, unsere
Erde auch für zukünftige Generationen zu bewahren.
Text: Christian Kossenjans, sowie diverse Schülerinnen und Schüler
Fotos: Christian Kossenjans u.a.