Begeistert eroberten die Kinder der Naturschutzjugend die Baumstämme in einem Wald bei Mellendorf: balancieren, von Stamm zu Stamm springen, Rinde und Schnittstellen befühlen. Nachdem es
sich alle auf den Stämmen gemütlich gemacht hatten, begannen Frau Geier, Försterin für Waldökologie und Naturschutz im Forstamt Fuhrberg und ihr Kollege Philipp Kocherscheidt mit einem
Frage-Antwort-Spiel zu Themen wie: Wozu brauchen wir eigentlich Holz? Die Antworten reichten von Bauholz für Dachstühle und ganze Gebäude, über Herstellung von Möbeln, Paletten bis zu
Papier und als Brennstoff. Die Aufgabe von Forstwirt*innen und Förster*innen ist es, sich um die „Produktion“ des wichtigen und nachhaltigen Rohstoffs Holz zu kümmern und dabei auch die anderen
Funktionen des Waldes - Schutzfunktion und Erholungsfunktion - im Auge zu behalten.
Danach wurde es praktisch: „Wieviel Holz steckt in den dicken Baumstämmen auf denen ihr gerade sitzt?“ fragte Frau Geier. Mit Profiwerkzeug gingen die NAJUs in Gruppen ans Werk: Mit Hilfe
übergroßer Schieblehren, forstfachlich Kluppen genannt und Maßbändern wurden Durchmesser und Länge der Baumstämme gemessen und daraus die Holzmenge berechnet. Dass gerade und kräftige Stämme
besonders wertvoll sind, verstanden alle sofort. Daher werden sogenannte Zukunftsbäume gezielt gefördert. Das bedeutet, dass bedrängende Bäume, die zu dicht stehen und den Z-Bäumen Licht und
Nährstoffe wegnehmen, entfernt werden. Mit Farbbändern durften die Kinder dann wie richtige Förster Zukunftsbäume und Bedränger mit unterschiedlichen Farbbändern markieren. Dabei wurde intensiv
diskutiert, welcher Baum die beste Veranlagung als Z-Baum hat und welche gefällt werden müssen.
Auf dem Rückweg fiel ein Baum mit einem farbigen H am Stamm auf. Ein Blick nach oben löste das Rätsel. Im Stamm waren Höhlen zu sehen. Solche Höhlen- oder Habitatbäume werden extra
gekennzeichnet, weil sie erhalten bleiben sollen.
Ob später eines der Kinder und Jugendlichen einen Beruf in der Forstwirtschaft ergreift, wird sich zeigen; interessant war der Nachmittag mit den beiden Profis im Wald auf jeden Fall.
Die nächsten Termine sind für Interessierte unter www.nabu-wedemark.de zu
finden (Kontakt: jugendarbeit(at)nabu-wedemark.de).
Text: Beate Butsch
Fotos: Beate Butsch