"Schaut mal: das wackelt wie auf einem Wasserbett" freute sich Jost und hüpfte auf dem weichen Torfboden, und die anderen NAJU Kids machten mit. "Das erlebt ihr nur, wenn wir es schaffen, das
Wasser im Moor zu halten" erläuterte Marcel Hollenbach von der Unteren Naturschutzbehörde und drückte aus einer Handvoll Torfmoos das Wasser heraus wie aus einem Schwamm. Moore sind selten
gewordene und ganz besondere Lebensräume für speziell angepasste Pflanzen- und Tierarten. Sie können in diesem Naturschutzgebiet nur geschützt werden, wenn die natürliche Regenwasserhaltung
wiederhergestellt wird und das massenweise Aufwachsen von Gehölzen verhindert wird. Kiefern und Birken entziehen dem Moor zusätzlich viel Wasser und beschatten die charakteristischen
Moorpflanzen.
Genauso wichtig ist aber auch die Klimaschutzfunktion der Moore. Im Torf ist viel Kohlenstoff in Form von nicht vollständig zersetzten Pflanzen eingelagert. Wenn der Torf austrocknet,
reagiert der Kohlenstoff mit Sauerstoff aus der Luft zum Treibhausgas Kohlenstoffdioxid und gelangt in die Atmosphäre. Wenn das Moor aber nass bleibt, bleibt nicht nur der Kohlenstoff im Torf
gebunden, sondern die Torfmoose können weiterwachsen. Dann bildet sich neuer Torf und es wird ständig noch mehr Kohlenstoffdioxid eingelagert. Moore sind also ganz wichtige CO2-Senken. Deshalb
werden in dieser eindrucksvollen Naturlandschaft mit speziellen Baggern lange Verwallungen zum Zurückhalten des Niederschlagwassers gebaut und Gehölze entfernt.
"Alles klar, nun wollen wir loslegen!" rief Henri. Mit Begeisterung nutzten die NAJUs mitgebrachte Sägen und Astscheren, um Bäumchen zu entfernen. Ein Blick zurück am Ende des Aktionstags zeigte,
dass die NAJUs mit dem Entkusseln einen sichtbaren Beitrag zum Arten- und Klimaschutz geleistet haben.
Text: Susanne Brockmann und Axel Neuenschwander
Fotos: Beate Butsch