Der NABU-Wedemark hatte am Sonntagvormittag, dem 19.02.2023, zu einem besonderen Event eingeladen, bei dem der gesellige Aspekt im Vordergrund stehen sollte.
Dem Angebot des Vorstandes zu einer ca. 2-stündigen, ca. 6,5 km langen, Wanderung durch das Sprillgehege, mit anschließendem gemeinsamen Mittagessen, folgten 32 NABU-Mitglieder mit
Familienangehörigen und Partnern,
die ausdrücklich mit eingeladen waren.
Das Sprillgehege, zwischen Kleinburgwedel, Fuhrberg und der A7 gelegen, ist ein einzigartiges Naturparadies, und ein bei Wanderern und Naturfreunden beliebtes Ausflugsziel.
Los ging es südlich des Würmsees, auf öffentlichen Wegen, bei schönstem Sonnenschein, und regem Austausch unter den Teilnehmern. Einige interessante Informationen konnten die Teilnehmer von Heinz
Linne, dem langjährigen Naturschutzbeauftragten der Region Hannover, Kenner dieses einzigartigen Naturparadieses, erfahren.
Der Name „Sprillgehege“ reicht bis ins Jahr 1900 zurück, als der Kaufmann Otto Sprill das Gelände kaufte, und das Gebiet zu einem Park mit Baumgruppen, Wiesen, Teichen und Tiergehegen umgestalten
ließ. In den 1930er Jahren kaufte die Stadt Hannover das Gelände und machte es zu einem öffentlichen Naherholungsgebiet.
Heute ist das Sprillgehege ein Natur- und Landschaftsschutzgebiet, das von der Stadt Burgwedel betrieben und vom Forstamt Fuhrberg bewirtschaftet wird. Es dient als Erholungsgebiet für die
Bevölkerung und bietet zahlreichen Tierarten einen Lebensraum. Hier finden sich zahlreiche Tierarten, darunter Schwarzwild, Rehwild, teilweise Rotwild, Waschbären und verschiedene
Vogelarten.
Die Hengstbeeke ist ein Bachlauf, der durch das Sprillgehege fließt, und ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems im Sprillgehege. Der Bach entspringt in den umliegenden Wäldern und durchfließt
das Gebiet auf einer Länge von etwa drei Kilometern, bevor er in die Wietze mündet. Sie bietet einen Lebensraum für zahlreiche Tierarten wie z.B. Wasserinsekten, Fische, Frösche und Vögel. Auch
für Pflanzen ist der Bach von Bedeutung, da er als Feuchtbiotop einen wichtigen Lebensraum darstellt.
Um die ökologische Bedeutung der Hengstbeeke zu erhalten und zu fördern, werden im Sprillgehege verschiedene Maßnahmen ergriffen, wie z.B. die Renaturierung von
Uferbereichen, das Anlegen von natürlichen Staustufen, um
einen schnellen Wasserabfluss zu begrenzen, und die Anlage von Parallelverläufen und Feuchtbiotopen tragen dazu bei, die ökologische Bedeutung der Hengstbeeke langfristig zu sichern.
Es wurde den Teilnehmern kurz über das LOEWE-Konzept (auch als PDF, 4,4 MB), das
auch im Sprillgehege angewendet wird, berichtet. Ziel ist es, den Wald langfristig zu erhalten und dabei ökologische und ökonomische Interessen zu vereinen. Dabei werden verschiedene Aspekte
berücksichtigt, wie z.B. die Förderung der natürlichen Waldverjüngung, die Erhaltung von Totholz und Strukturen im Wald, die Förderung von Laubholzarten sowie die Anpassung an den Klimawandel.
Konkret bedeutet das, dass im Sprillgehege eine naturnahe Waldbewirtschaftung in Richtung Laubwald angestrebt wird.
Nach der Wanderung ging es zu „Firenze“ in Bissendorf, zu lockeren Gesprächen bei Pizza und Pasta.
Wir bedanken uns bei Heinz Linne für die Idee, die Vorbereitung und fachliche Begleitung sowie beim NABU-Vorstand, insbesondere bei Detlef Schwertmann, für die reibungslose Organisation dieser
schönen Veranstaltung, die hauptsächlich das Kennenlernen untereinander fördern und das Gemeinschaftsgefühl stärken soll.
Der NABU-Wedemark wird seinen Mitgliedern weiterhin vielfältige und interessante Aktionen (z.B. Vorträge, Radtouren zu den
Betreuungsgebieten, Arbeitseinsätze, …) anbieten. Neue Mitglieder und Interessierte sind zum Kennenlernen dazu immer herzlich eingeladen. Sehen Sie doch auch einmal in unserer Ehrenamtbörse nach.
Text: Helmut Kelbert
Fotos: diverse NABU-Mitglieder