NAJU-Bobby-Car-Ralley zur Krötenwanderung

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"Warum wandern so viele Erdkröten zur gleichen Zeit über die Straße?" wollten die jüngsten Kinder des Naturschutzjugend NAJU Wedemark erfahren. Doch zuerst wurden Modelle der hier vorkommenden Frösche, Kröten, Molche und Salamander vorgestellt, um sich dann in die Lebensweise dieser Amphibien hineinversetzen zu können. Dabei fiel Marie auf, dass der Grasfrosch zwar fünf Zehen am Hinterbein hatte, aber nur vier am Vorderbein: "Ist da ein Finger abgebrochen?"

Die Modelle aus dem Schulbiologiezentrum waren komplett unbeschädigt und so naturgetreu, dass viele weitere Details erkannt werden konnten. Für das amphibische Leben sind die Lurche für jede Lebenssituation angepasst: als Larven atmen sie mit Kiemen, als ausgewachsene Tiere an Land mit Lungen und bei der Überwinterung in Kältestarre unter Wasser genügt ihnen die Hautatmung. Die NAJU-Teens setzten sich mit Vermehrungsraten und der Lebenserwartung auseinander und konnten r-Strategen von K-Strategen unterscheiden.

Nach der Besichtigung eines Laichgewässers mit abwechslungsreicher Vegetation wurden die NAJU-Kids ungeduldig und wollten mit dem Geländespiel beginnen. Einige Kinder schlüpften in die Rolle der Kröten und sollten mit Trippelschritten aus verschiedenen Richtungen die Fahrbahn in Richtung eines Laichgewässers überqueren. Die anderen Kinder hatten Bobby Cars, Roller oder Laufräder, um sich in die Rolle der Kfz-Fahrenden zu versetzten. Ob sie zu starten hatten, mussten Kröten wie auch Fahrer und Fahrerinnen nach Ansage des Spielleiters entscheiden. Der Spielleiter schilderte in den zwölf Runden jeweils eine Wettersituation: Die Kinder hatten erfahren, dass die Kröten nur bei bestimmten Wetterlagen wandern, um dem Frostrisiko im Frühjahr zu entgehen. Die Fahrer und Fahrerinnen hörten ebenso gespannt auf den Spielleiter, um zu überlegen: Starten oder warten? So mussten sich alle Kinder Gedanken machen über die Lebensweise der Kröten und über rücksichtsvolles Verhalten im Straßenverkehr. Für gedankenloses Starten und Verkehrsunfälle gab es Minuspunkte. Die meisten Punkte hatten die vorsichtigen Kröten und die rücksichtsvoll Fahrenden sammeln können. Dafür gab es zum Schluss des wilden Geländespiels Frösche aus Fruchtgummi für alle.

Text:         Axel Neuenschwander
Gruppenbild: Thomas Schütze; hinterste Reihe von links die NAJU-Betreuenden Renate, Jan, Jakob, Susanne und Axel
Modelle aus dem Schulbiologiezentrum: Susanne Brockmann