Ornithologische Exkursion der NAJU zum Steinhuder Meer

"Hier ist eine bunt gefärbte Ente mit langem spitzem Schnabel", freute sich Elisa, als sie durch das Fernrohr auf die Wasserfläche schaute. "Na, schau noch einmal genau hin, wenn sich die Ente bewegt und du den Schnabel von oben sehen kannst", entgegnete ein Betreuer. "Tatsächlich ist der Schnabel zwar lang, aber nicht spitz, sondern löffelartig." "Es ist eine Löffelente". Möglich wurden diese genauen Beobachtungen, weil den Kids und Teens der Naturschutzjugend Wedemark fünf stark vergrößernde Fernrohre zur Verfügung standen, und alle 24 Teilnehmer Ferngläser dabeihatten. Kurzweilig zogen sie von einer Beobachtungshütte zur nächsten, entdeckten zwischendurch noch so manchen Kleinvogel und waren gespannt, auf wieviel Arten sie wohl heute kommen würden. Es wurden über 50, darunter 9 Entenarten. Glücklicherweise hatte es in den letzten Wochen geregnet, sodass auch die Überflutungsflächen in den Meerbruchswiesen ausreichend Wasser aufwiesen. Etwa 1000 ha Grünland am Steinhuder Meer wird im Sinne des Naturschutzes bewirtschaftet, damit es auch den in den nächsten Wochen noch durchziehenden Wat- und Wiesenvögeln zur Rast und Nahrungsaufnahme zur Verfügung steht. Heute wurden hier neben vielen Graugänsen noch einige Kiebitze, Schafstelzen und Waldwasserläufer entdeckt, außerdem Schwarzkehlchen und Feldlerchen. Diskutiert wurde über die Lebensweise der Zugvögel und die Bedingungen an ihren Brutgebieten einerseits und den Überwinterungsgebieten andererseits. Als nach gut drei Stunden die Gruppe auf dem Rückweg war, zog ein Fischadler vorbei und landete neben dem Adlerhorst. Die Partnerin saß bereits im Nest, deshalb war nur der Kopf zu sehen.


Text:  Axel Neuenschwander
Foto: Susanne Brockmann