Pflanzen mit Heilwirkungen und kulinarischen Qualitäten sind seit vielen Jahren die Leidenschaft von Ute Lindemann. Sie bietet Führungen und Workshops zum Thema an. Als Mitglied des NABU Wedemark
führte sie am Samstag, 17. Juni eine Kräuterwanderung in Brelingen im Rahmen des Jahresprogrammes durch.
Start war in Brelingen am Friedhof. Die Runde war gar nicht sehr lang, aber durch viele Informationen und interessierte Fragen war die Gruppe erst nach gut 3 Stunden wieder am Ausgangspunkt
angelangt.
Manche gezeigte Pflanzen wie Giersch, Brennessel und Wildrose sind Vielen zwar bekannt. Dass sie aber ein Vielfaches an Vitamin C enthalten wie manche Früchte (Giersch z.B. vier mal
so viel wie Zitrone), dass sie für uns wichtige Spurenelemente (Magnesium, Eisen) und sekundäre Pflanzenstoffe (Gerbstoffe, Bitterstoffe, ätherische Öle) enthalten, ist nur Wenigen bekannt.
Und sie überzeugen tatsächlich beim Geschmack: Ute ließ uns einen Aufstrich aus Feta und Blättern der Knoblauchrauke auf köstlichem Brot kosten, ihren Balsamicoessig aus Brombeeren, die Samen der
Knoblauchrauke als Pfefferersatz und einen Likör aus Rosenblättern.
Vielen ist bekannt, dass Pflanzen auch Heilwirkungen haben. Die Senfölglykoside in Knoblauchrauke bekämpfen Krankheitserreger. Das Aucubin im Breitwegerich wirkt entzündungshemmend, eine Tinktur
aus Spitzwegerichblättern kann Blutungen stoppen. Das sind nur einige von vielen Beispielen, die wir kennenlernten.
Erstaunt waren viele, dass man aus Holunder, Wildrosenblättern und Öl sein eigenes Hautöl herstellen kann. Auch die Schalen der Quitte eignen sich dafür. Eines konnten wir direkt
ausprobieren.
Wir wissen jetzt auch, woran man die echte Kamille erkennt und welche Pflanzen man als Tee aufgießen kann.
Alle diese Pflanzen (und noch viele mehr) konnten wir auf unserem Weg finden, der uns auch über das NABU-Gelände am Trafoturm führte, wo wir einen Einblick in die Lebensräume auf dem Gelände und
eine wunderbare Aussicht genießen konnten..
Es war eine informative Veranstaltung, die Lust gemacht hat, die Rezepte auszuprobieren. Wer jetzt Lust hat, Kräuter zu sammeln und zu verarbeiten, sollte Utes Rat beherzigen: Fangt erst einmal
an, eine Pflanze richtig kennenzulernen, einwandfrei zu bestimmen und erst dann zu nutzen.
Text und Fotos: Ursula Schwertmann, NABU Wedemark
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