Pilzexkursionen des NABU-Wedemark waren sehr nachgefragt!

Am Samstag, 19.10.2024 fand die vierte und für dieses Jahr letzte Pilzexkursion des NABU Wedemark e.V. statt.

Wiederum mit der maximal möglichen Teilnehmerzahl von 20 Personen pro Veranstaltung trafen sich die Pilzsucherinnen und Pilzsucher in Mellendorf an der Kreuzung Hermann-Löns-Weg /Europäischer Wanderweg E1, ausgerüstet mit Körben, festem Schuhwerk und, angesichts des langsam nachlassenden Regens, diesmal mit wettergerechter Kleidung.

„Ich hatte für jede der vier Exkursionen noch mal die gleiche Anzahl Anmeldungen auf der Warteliste“, berichtete die Organisatorin Britta Stadie vom NABU Wedemark e.V., über das große Interesse an diesen Veranstaltungen.

Diesmal übernahm die Pilzsachverständige Carina Süß die Exkursionsleitung von ihrem Kollegen und Pilzsachverständigen Eike Heinemann, der die drei vorherigen Exkursionen des NABU als Pilzexperte geleitet hatte. Beide Sachverständigen sind in der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM e.V.) organisiert.

Carina Süß übernahm die Gruppe von Britta und Markus Stadie vom NABU Wedemark, und los ging es gemeinsam entlang einem Waldweg, der in das nördlich gelegene Waldgebiet führte. Hier erhielten die Teilnehmer viele interessante allgemeine und spezielle Informationen über unsere heimischen Pilze. Die verschiedensten Fragen der Teilnehmer wurden sehr sachkundig beantwortet. Die ersten gemeinsam gefundenen Pilze, wurden z.B. als der Pappelgrünling (giftig), Roter Lacktrichterling (essbar), Kleiner Stäubling (essbar), Rosa Rettichhelmling (giftig), identifiziert und ausgiebig beschrieben. Der früher häufig gesammelte „Krempling“ gilt als giftig und darf nicht verspeist werden.

 

„Bitte bringt mir den Grünen oder Gelben Knollenblätterpilz mit, damit diese eindeutig von euch identifiziert werden können, anlässlich einiger aktueller Vergiftungen. Anfassen von Giftpilzen macht nichts; sie sollten nur nicht mit essbaren Pilzen in Berührung kommen. Und Pilze sollten zur besseren nachträglichen Bestimmung im Ganzen herausgedreht werden“, gab die Pilzsachverständige den Teilnehmern mit auf den Weg, bevor sich alle selbständig auf die Suche machten und in das Waldgebiet ausschwärmten. 

Der vorhandene abwechslungsreiche Laubmischwald bot sich dazu an, möglichst geräuschlos und aufmerksam über das bereits gefallene Herbstlaub zu schreiten, vorbei an alten Hainbuchen, von Pilzen und Moosen bewachsenem Totholz, an Lichtungen vorbei, auf denen sich Brombeerbüsche ausbreiteten. Vom nachlassenden Regen perlten die letzten Regentropfen von den Blättern, und tropften geräuschvoll auf das bereits liegende trockene Herbstlaub.

 

Nach zwei Stunden trafen sich, wie vereinbart, alle Teilnehmer am Waldhaus des NABU Wedemark ganz in der Nähe. Britta und Markus Stadie sowie Olli Pohlmann vom NABU hatten dort eine gemütliche Sitzrunde im Freien vorbereitet.

Es wurden hier alle von den Teilnehmern vorgelegten Pilzarten von der Sachverständigen begutachtet, nach genießbar, nicht genießbar und giftig eingeordnet, und mit äußerst detailliertem Fachwissen beschrieben. Übrigens: Es gibt bei jedem Pilz meistens einen „Verwechselungspartner“.

 

 

Die Pilzexpertin riet dazu, bei den essbaren Pilzen nur die jungen und fühlbar festen Pilze zu verwenden. Bei zu alten Pilzen, bei denen bereits Farbänderungen festzustellen sind und die sich schwammig und matschig anfühlen, hat bereits die Eiweißzersetzung begonnen.

Die häufigsten Pilzvergiftungen sind auf die bei der Zersetzung entstandenen Gifte zurückzuführen,

gab die Pilzsachverständige zu bedenken.

 

Die nicht mehr genießbaren, ungenießbaren und giftigen Pilze wurden von den Teilnehmern gleich vor Ort entsorgt. Nur die als eindeutig genießbar identifizierten Pilzarten konnten von den Teilnehmern mitgenommen und zu Hause zubereitet werden.

 

Britta Stadie vom NABU Wedemark bedankte sich am Ende der Veranstaltung bei der Pilzsachverständigen für die interessanten, lehrreichen und spannenden Informationen aus der Welt der Pilze. An die Teilnehmer, ob Anfänger oder erfahrener Pilzsammler, gerichtet, betonte Britta Stadie die Wichtigkeit, dass die gesammelten Schätze aus Wald und Wiese auch sicher bestimmt werden konnten.

 

Text: Helmut Kelbert

Bilder: Helmut Kelbert