Informationen zum Naturgarten

Wie kann ich Igeln helfen?

Igel © U. Manzke.jpg
Igel © U. Manzke

Der Igel ist ein echter Sympathieträger. Viel haben ihn ins Herz geschlossen. Es ist eine Freude, ihm zuzusehen, wenn er durch den Garten wandert und ihm zuzuhören, wenn er abends laut schmatzend seine Lieblingsspeise Schnecken verzehrt.

Wenn Sie Igeln helfen wollen, sollten Sie hierauf besonders achten:

  • Wie für alle Tiere ist auch für Igel das Beste ein naturnaher Garten mit einer vielfältigen Bepflanzung aus einheimischen Gewächsen. Eine dichte Hecke bietet Schutz und pflanzliche Nahrung. Dort, in Holzstapeln, Reisig- und Laubhaufen schläft und überwintert der Igel. Geben Sie in einer Ecke Ihres Gartens auch Wildwuchs und Gestrüpp eine Chance. Der Igel und viele andere Tiere werden es Ihnen danken!
  • Lassen Sie im Herbst Laub und Fallobst liegen und kehren Sie es unter Sträucher oder in eine Ecke Ihres Gartens. Häufen Sie Laub auf (kombiniert mit Reisig und Rasenschnitt), um dem Igel eine Überwinterungsmöglichkeit zu schaffen. Fallobst wird von Igeln gerne verzehrt.
  • Kein Gift verwenden! Insbesondere die Verwendung von Schneckenkorn kann zum Tod des Igels führen, der die vergiftete Schnecke gefressen hat.
  • Igel haben große Reviere von mehreren tausend Quadratmetern. Daher müssen sie die Möglichkeit haben, ungehindert von einem Garten in den anderen zu gelangen. Gartenzäune sollten deshalb nicht bis auf den Boden reichen. Zumindest sollten Schlupflöcher von 20 cm Größe vorhanden sein.
  • Ein Gartenteich stillt den besonders im Sommer großen Trinkwasserbedarf des Igels. Wichtig ist, dass die Ufer flach auslaufen, damit der Igel nicht in den Teich hineinfällt und ertrinkt. Bei steilen Ufern hilft ein schräg vom Ufer ins Wasser reichendes angerauhtes Brett hineingefallenen Igeln und anderen Tieren, wieder ans rettende Ufer zu klettern. Ist kein Teich vorhanden, können auch flache Schalen mit frischem Wasser aufgestellt werden. Auf keinen Fall Milch geben: dies verträgt ein Igelmagen nicht und kann schlimmstenfalls tödlich enden!

Die gutgemeinte Aufnahme von Igeln ins Haus zur Überwinterung schadet mehr als daß sie nützt. Igel leiden dadurch vermehrt an Parasiten und Krankheiten, was zu erhöhter Sterblichkeit führt. In einer naturnahen Umgebung kommen Igel in der Regel auch ohne diese Maßnahme gut durch den Winter. Außerdem ist es durch das Bundesnaturschutzgesetz verboten, einen Igel - der zu den besonders geschützten Tierarten gehört - einzufangen (Ausnahme: verletzte oder kranke Tiere bis zur Genesung). Ein Verstoß dagegen kann mit einem Bußgeld geahndet werden.

Sofern der Garten igelfreundlich gestaltet wurde, ist auch eine Zufütterung im Frühjahr und Herbst nicht erforderlich. Weitere Hinweise finden Sie auf den Seiten von Pro Igel .

Igelhaus in Laatzen:

Igel-Schutz-Initiative e.V. IGSI
im "Igelhaus" Ohestr. 12 - D-30880 Laatzen
Telefon: 0511 / 23 31 61 - Telefax: 0511 / 22 17 74


Mähroboter töten Igel

 

Das neue Männerspielzeug heißt „Mähroboter“. Sie haben sicherlich auch schon beobachtet, dass immer mehr dieser Geräte ihre Kreise in deutschen Gärten mit ihrem stark gepflegten Einheitsgrün ziehen – auch bei uns in der Wedemark. Schön bequem und schön leise, aber ganz schlecht für die Natur und insbesondere für Igel.

 

Was viele nicht wissen: Für Igel sind die Geräte eine tödliche Gefahr, besonders, wenn sie in der Nacht zum Einsatz kommen. Dann begegnen ihnen die abend- und nachtaktiven Igel – mit fatalen Folgen. Denn anstatt vor den gefährlichen Mähern zu flüchten, rollen sich die Stacheltiere bei Gefahr zu einer Kugel zusammen und erstarren für einige Minuten. Gegen ihre natürlichen Feinde können sie sich so seit Millionen von Jahren verteidigen, nicht aber gegen Mähroboter. Oft erleiden die Tiere durch die scharfen Messer massive und grausame Verletzungen, die sie nicht überleben. Jungtiere sind dabei besonders gefährdet, allein schon wegen ihrer geringeren Körpergröße werden sie geradezu zerhäckselt. Oft bleibt das Massaker auf dem Rasen allerdings unbemerkt, da die Wildtiere im Verletzungsfall keine Schmerzenslaute ausstoßen und - falls sie überhaupt noch leben - sich ins Unterholz zurückziehen, um dort qualvoll zu verenden. In Igelstationen werden immer mehr schwer verletzte Igel eingeliefert, von denen nur etwa ein Drittel eine Überlebenschance hat.

 

Aber nicht nur die scharfen Messer stellen eine große Gefahr für die Stacheltiere dar, auch der kurz geschorene Rasen, den das Gerät hinterlässt. Denn ein permanent vom Mähroboter bearbeiteter Rasen schadet ihm und anderen Gartentieren bei der Nahrungssuche. Mähroboter machen Blühpflanzen, Insekten, Spinnen, Schnecken, Amphibien, Reptilien und kleinen Säugetieren den Garaus. Den biologisch wertlosen Grünflächen fehlen Blühpflanzen und Kräuter, die den Insekten und Kleintiere Nahrung bieten. Bleiben diese aus, wird auch der Igel nicht satt.

 

Wer Igeln helfen möchte, sollte seinen Garten möglichst naturnah gestalten, heimische Sträucher und Stauden anlegen, eine wilde Ecke mit Reisig- oder Laubhaufen oder auch ein selbstgebautes Igelhaus. Unsere Gärten sind in unserer aufgeräumten Agrarlandschaft einer der letzten Rückzugsräume für die Natur. Hier liegt noch ein großes Potential. Wir geben Ihnen gerne Tipps dazu.

 

Wer aber trotzdem auf den Einsatz seines Mähroboters nicht verzichten will, sollte drei Dinge beachten:

 

  • Das Gerät nur tagsüber bis 18 Uhr einsetzen.
  • Vor dem Einsatz den Garten nach Wildtieren absuchen und diese ggf. in Sicherheit bringen. Das verletzen oder töten besonders geschützter wildlebender Tiere wie dem Igel kann mit einem Bußgeld von bis zu EUR 50.000 geahndet werden (§ 44 BNatSchG).
  • Stellen Sie einen Bodenabstand von 4,5 cm oder weniger ein.