Blühwiesenmischungen: Gut für Gärtner und Insekten?
Sendung: NDR, Markt | 13.06.2022 | 20:15 Uhr 8 Min | Verfügbar bis 13.06.2023
Eine Blühwiese im Garten sieht schön aus und hilft Insekten. Doch wie viele bienenfreundliche Samen sind enthalten?
Nicht nur wir Menschen schlemmen gern, auch Insekten brauchen reichlich Nahrung. Leider gibt es in unserer Landschaft für Biene, Hummel und Co. immer weniger Nahrungsangebote – Zeit, das zu
ändern! Dafür kann jeder etwas tun, zum Beispiel mit einem blütenreichen Insektenbuffet für Balkon oder Garten.
Noch ein Tipp: Bei der Pflanzenwahl sollten Sie darauf achten, dass sie den Insekten genügend Nahrung bieten und dass sie zum gewählten Standort passen, denn jede Pflanze hat ihre
Vorlieben, was Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit angeht. Eine Liste geeigneter Pflanzen für jeden Standort finden Sie unter:
Schmetterlinge tanzen geruhsam über Wiesen dahin ... so erträumen wir uns wohl den Sommer. Als hätte die Natur selbstvergessen gespielt, hat sie diese geflügelten Wesen überreich mit Farben und Mustern geschmückt. Aurorafalter, Landkärtchen, Ochsenauge, Schachbrett, und wie sie alle heißen. Schon die alten Griechen ließen sich von ihnen bezaubern und betrachteten Schmetterlinge als Sinnbild der Seele.
Vorbereitung für den nächsten Sommer
Doch das Sommerbild finden wir heute nicht mehr so oft. Über sechzig Prozent der Falter stehen auf der Roten Liste. Lebensraumzerstörung und Gifteinsatz machen ihnen den Garaus. Auch in vielen
Gärten finden die farbenprächtigen Insekten keine Nahrung mehr. Statt heimischer Blumen, Gräser, Sträucher und Bäume dominieren langweiliger Einheitsrasen und exotische Gewächse. Wer in seinem
Garten daran etwas ändern möchte, sollte schon jetzt an die nächste Sommersaison denken
Ein Garten für Schmetterlinge - Naturgärten halten ein ganzjähriges Nektarangebot
bereit
Flattern Tag und Nacht - Unsere heimischen Schmetterlinge
Der Schmetterlingsgärtner (3Sat;
Film)
Maja Lunde, Die Geschichte der Bienen (Roman)
Insekten bilden das Fundament einer gesunden Natur. Sie sind wichtige Bestäuber für Blütenpflanzen und Nahrung für viele Lebewesen. Sterben die Insekten, drohen auch andere Tier- und Pflanzenarten zu verschwinden. In mehreren Regionen Deutschlands belegen Wissenschaftler bereits einen dramatischen Rückgang an Insekten. Quarks ordnet ein und zeigt Hintergründe und Entwicklungen.
Soziale Faltenwespen sind ein wichtiger Bestandteil der heimischen Natur. Viele Menschen haben Angst vor den Tieren und ihren schmerzhaften Stichen. Ein Zusammenleben mit den Tieren ist bei
Beachtung einiger Verhaltensregeln jedoch meistens ohne Probleme möglich.
In Niedersachsen kommen neun staatenbildende soziale Faltenwespenarten (vier Langkopfwespen, drei Kurzkopfwespen, die Hornisse und die Gallische Feldwespe) vor. Die Wespensaison beginnt im
Frühsommer, sobald die überwinternden Jungköniginnen aus dem letzten Jahr einen neuen einjährigen Staat gründen. Die völlig harmlose Feldwespe baut nur eine offen liegende Wabe, alle anderen
Wespen dagegen mehrwabige Bauten mit einer Nesthülle.
Wespen sind eifrige Insektenjäger. Sie füttern ihre Brut überwiegend mit Insekten wie Fliegen, Mücken oder diversen Raupen. Als „Flugbenzin" benötigen Wespen Kohlenhydrate, bevorzugt aus Nektar,
Baumsäften oder auch Wildfrüchten. Wenig bekannt ist, dass die Wespen bei der Nektarsuche auf den Blüten mit Pollen in Kontakt kommen und so auch für eine Bestäubung sorgen. Die meisten Arten
beenden ihre Volksentwicklung schon Ende August/Anfang September. Nur die in dunklen Hohlräumen lebenden Völker der Hornisse sowie die Deutsche und Gemeine Wespe sind bis zum Spätherbst aktiv. Es
überwintern nur die befruchteten Jungköniginnen.
Wespen stehen unter Artenschutz
Soziale Faltenwespen sind zwar keine seltenen Tiere, aber als heimische Arten wichtige und nützliche Elemente im Naturhaushalt. Der
allgemeine Artenschutz nach dem Bundes- und dem Niedersächsischen
Naturschutzgesetz (NNatG) gilt auch für sie. Die Hornisse, als größte soziale Faltenwespenart, ist aufgrund ihrer starken Verfolgung durch die Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) sogar besonders geschützt, obwohl sie nicht vom Aussterben
bedroht ist. Hornissen dürfen nicht getötet und ihre Nester nicht zerstört werden.
So helfen Sie Wespen und Hornissen
Legen Sie einen Naturgarten mit heimischen Pflanzen an, insbesondere mit ausgesprochenen Wespenpflanzen (z. B. Braunwurz, Doldengewächse, Zwergmispel, Faulbaum, Thymian, Efeu), deren Blüten
Wespen bevorzugen.
Quelle und weitere Informationen
Keine Angst vor Wespen (NDR - Naturnah, Film 28 min | Verfügbar bis 25.02.2021)
Nur im Notfall:
fachgerechte Bekämpfung - Information der Stadt Hannover (pdf)
Wespe, Hornisse und Co. - NLKWN